Ursprung des Geschlechtes derer von Ramin I

Es ist leider eine Tatsache, dass viele Unklarheiten nicht ausgeräumt werden können, dass etliche Fragen unbeantwortet bleiben müssen, da in grauer Vorzeit nur eine Geschichtsschreibung auf niedriger Ebene erfolgte und allein stichwortartig vermerkte Zeugenschaft auf Urkunden Auskunft über Daten und Fakten zu geben vermag. Schon in seiner Familienchronik 1765  vermerkte Regierungspräsident Christian Friedrich v.Ramin, dass Ursprung und Anfang wie bei anderen alten Geschlechtern ungewiss seien.

So schreibt auch Pfarrer Max Lesko 1938 : So erklärt es sich, dass zwischen dem ersten Auftauchen eines alten Geschlechtes und dem Beginn der Stammreihe - d.h. der Aufstellungsmöglichkeit eines lückenlosen Stammbaumes - in der Regel ein längerer Zeitraum liegt, in dem wir auf die Vollständigkeit, Lückenlosigkeit und Sicherheit der Feststellungen leider verzichten müssen. Wir sind da vielfach auf Combinationen angewiesen. Beim Geschlecht derer von Ramin beträgt der Zeitraum zwischen den urkundlichen Zeugnissen über den Stammvater und dem Beginn der Stammreihe "mehr als 200 Jahre".

Ramin ist der Name eines alten pommerschen uradligen Geschlechts mit gleichnamigem Stammhaus (Herrenhaus/Schloß) Ramin zwischen Löcknitz und Penkun. Als Stammvater gilt Otto de Rambyn, urkundlich erwähnt 1280. (s.u.) Es galt als ein vornehmes und schloss-gesessenes Geschlecht in Vorpommern, das durch Belehnung mit weiteren Gütern beiderseits des Grenzflusses Randow in Vorpommern und der brandenburgischen Uckermark sesshaft wurde.  (Pf.Lesko 1938/Genealogisches Handbuch des Adels)

 

                                                      D a s  W a p p e n

Das Wappen zeigt im silbernen Feld des Schildes einen roten Steighaken (Steigbaum, Sturmleiter - oder auch Mauerbrecher) mit drei goldenen Quersprossen. Auf dem Helm über rot-silbernen Decken die Helmkrone (Laubkrone) oder eine rot-silberne Helmwulst, darüber zwei fächerartig gestellte rote Steighaken.

Das Wappenschild mit der roten Steigleiter ist identisch mit dem der von Bredow. Laut Kneschke besteht auch eine Stammesverwandtschaft der beiden Geschlechter. (Kneschke).

Laut Pfarrer Lesko ist es (ursprünglich) das Wappen des alten braunschweig-lüneburgischen Adelsgeschlechtes derer von Berghe, lat. de-  siehe unten. (Pfarrer Lesko).

                                                                             

                                    Siegel Ottonis de Monte 1271                    Siegel  Ewald v.Ramin  anno 1498

                                                                                                         

                                                                                             

          Ramin  (gotisch)                        Ramin (sächsisch)                                 Ramin (Renaissance)     

aus :  Genealog. Handbuch       aus : das erneuerte Deutsche Wappenbuch         aus : Vogt´sche Sammlung          

      A Band VIII 1966                               Paulus Fürst Nürnberg 1657

    Autor: Dr.v.Ramin

      

              
 

   Siebmacher 1701 (pommerisch)          Exlibris Hans-Henning v.Ramin                  Autor: Dr.v.Ramin

 

                      

                         aus  J.T.Bagmihl  -  Pommersches Wappenbuch  Bd.  1  Stettin   1843

 

 

                                       Historische Gegebenheiten

Möglicherweise kamen unsere Vorfahren als freie (nobilis) oder abhängige (ministeriale) Mannen des Markgrafen Albrecht I., dem „Bären“, aus Thüringen in die Mark Brandenburg, folgten von hier dann wohl dem Rufe des pommerschen Herzogs Barnim I. aus dem Greifengeschlecht (* um 1210,† 1278) zur Besiedelung und Kolonisation nach Vorpommern. Sie nannten sich und ihr Geschlecht lateinisch de Monte. Die Christianisierung Vorpommerns begann allerdings bereits unter dem ersten Pommernherzog Wratislaw I. (geb. um 1100, † 1148) und seinem Bruder und Mitregenten Ratibor I. durch den Bischof Otto von Bamberg  im Zeitraum 1124 - 1128 (Otto von Bamberg * um 1060, † 1139), mit päpstlicher Genehmigung und vom Kaiser bevollmächtigt. Das Erbauen von Klöstern setzt etwa ab 1150 ein.

(Die Ritter im Gefolge des Markgrafen gehörten überwiegend dem Dienstadel (Ministerialen) an. Sie wurden als Entgelt für den Waffendienst mit Land belehnt, wirkten zugleich für ihren Fürsten als Lokatoren und Grundherren. Jahrhundertelang blieb es so, daß der Grundherr (Markgraf oder Herzog)  als Entgelt für Kriegsdienste Lehen vergab – ein im Mannesstamme vererbbares Nutzungsrecht an Grund und Boden, verbunden mit der Pflicht zur Gestellung von sog. Lehnspferden. Die Pommernherzöge Bogislaf I.( † 1187 oder 88) und Casimir I. ( † schon früher) begannen im späten 12.Jahrhundert deutsche Aussiedler in ihre Gebiete zu holen, wo sie neben slawischen Dörfern neue Siedlungen nach deutschem Gründungsrecht gründeten. Laut. Prof. Piskorski begann die Kolonisation des östlichen Teils des Landes an der Ücker gegen 1250. (nach Kalita Skwirzyńska). Die Söhne des Bogislaf I. ( Bogislaf II. und Casimir II) liessen es ihre Sorge sein, wie sie ihre verödeten  Lande wieder bevölkern und anbauen mögten. Sie suchten demnach, unter Versprechen vieler Freiheiten, aus Teutschen Landen, adlige Geschlechter herbei zu ziehen. Und da eben in denen sächsischen und braunschweigisch-lüneburgischen Ländern, durch die langwierigen und verderblichen Kriege mit Herzog Heinrich dem Löwen nicht wenigen ihr Vaterland verleidet worden war, so fanden sich derselben nach und nach, eine ziemliche Anzahl ein. Diesen wurde die verwüstete und denen Landesfürsten anheim gefallene Feldmarke, und zwar, aller Muthmassung nach, unter Bedingung der Lehnspflicht, eingeräumet.  ( A.G. Schwartz 1740).

Der eingewanderte niedersächsische Adel blieb von Anfang an freier Grundbesitzer, da auch der wendische Adel keinen höfischen Dienst als Lehns- oder Dienstmann (entspr. den ministeriales der Deutschen) kannte. (Von Fersen- Von Versen).

Andere Quellen besagen, dass die Familie de Monte aus dem Lüneburgischen kam, somit evtl. Abkömmlinge der „mächtigen welfischen Ministerialenfamilie“ de Monte/von dem Berge waren ( Dietrich und Gerhard von dem Berge 1277 -91 herzogliche Räte, Segeband II. von dem Berge 1261 Stadtvogt von Lüneburg. Adelheid und Ida von dem Berge Kämmerinnen des Klosters Ebstorf 1322 und 1355, Albrecht 1293-1307 Propst in Ebstorf. Albertus de Monte 1291 in einer Urkunde Ottos von Anhalt.). ( s. Kruppa –Wilke)

Laut Familiengeschichte v.Ramin  von Pfarrer Lesko ( von 1100 an  ) war das Stammhaus der von Berghe ( lat. de Monte s.o.)  Bergen an der Strasse von Salzwedel nach Lüneburg, dasjenige eines alten, dort reich begüterten Geschlechtes, das mit dem Erbschenken- und Erbküchenmeisteramt bei den Herzögen von Braunschweig-Lüneburg beliehen war. Ein weiterer Stammsitz sei Bergen (Berghe) in der Altmark bei Havelberg.

Ein Bezug zum Kloster Berge bei Magdeburg oder zur Burg Berge in Odenthal-Altenberg konnte nicht gefunden werden.

Unklar ist ebenso eine Beziehung zum Herzogtum Berg (Quelle Wikipedia) : Die Grafen von Berg …..  1068 nannte sich ein Adolf, der dritte dieses Namens, zuerst mit dem Zusatz „vom Berge“ ( latinisiert: „de Monte“), um 1080 wurden Silbermünzen geprägt mit der Aufschrift „ADOLPHUS COMES DE MONTE“.


 


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